Schnelle Frage – Schnelle Antwort

Du hast eine Frage, auf die du eine schnelle Antwort brauchst? Dann stell sie hier und wir antworten noch am selben Tag.

Die einzige Spielregel:
Pro Frage gibt es immer nur eine Antwort. Ergeben sich daraus neue Fragen oder Unklarheiten, muss ein neuer Kommentar geöffnet werden. So wollen wir lange, unübersichtliche Threads vermeiden.

Vielleicht ist deine Frage ja auch schon beantwortet? Von Zeit zu Zeit übertragen wir häufig gestellte Fragen aus unserer Praxisarbeit und auch aus der Community zum nachlesen hier in die Kommentarfelder. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken.

Viel Spaß!

87 Kommentare zu „Schnelle Frage – Schnelle Antwort

  1. Ich kann den Werterechner leider nicht nutzen. Drücke ich auf „berechnen“ passiert nichts.
    Hier meine aktuellen Werte:
    ATPO bei 14, Norm: 0,00-34,00
    FT 3 bei 2,7, Norm: 2,00-4,4
    FT4 bei 1,33, Norm: 0,9 – 1,7
    TSH bei 1,23, Norm: 0,27-4,20

    im Vergleich die Werte aus 2/2016:
    ATPO bei 9,7, Norm: 0,00 – 40,00
    FT 3 bei 3,21, Norm 2,3 – 4,2
    FT 4 bei 1,35 Norm 0,80 – 1,7
    TSH bei 0,99, Norm 0,35 – 4,00

    Wer kann mir etwas dazu sagen?

  2. Empfehlt ihr generell glutenfrei zu essen? Das scheint aktuell eine Mode zu sein, andererseits liest man es immer öfter. Ich hab mir da nocht keine abschließende Meinung gebildet, ehrlich gesagt. Aber bei euch liest man ja nur glutenfreie Empfehlungen. Ist es also auf jedenfall gesünder glutenfrei zu essen?

    1. Nein, wir empfehlen nicht generell glutenfrei zu essen, nur bei entsprechender Indikation.

      Dazu gehört neben der bekannten Zöliakie auch jede andere Form von Autoimmunerkrankung oder Autoimmunreaktion. Dazu zählt zum Beispiel die chronische Gastritis, Asthma und Allergien, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow, Psoriasis, Rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus Typ 1 und viele andere. http://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung.

      Wer an keiner Autoimmunerkrankung oder chronischen Erkrankung des Verdauungstraktes leidet, muss nicht zwingend glutenfrei essen. Eine Mode ist es allerdings dennoch nicht. Es liegen durchaus ernstzunehmende Studienergebnisse vor, dass das Gliadin im Gluten für eine dauerhafte Darmschädigung verantwortlich sein könnte, allerdings gibt es hierzu noch keine Langzeitergebnisse.

      Dass die Industrie erwartungsgemäß sehr schnell auf solche Züge aufspringt, lässt das ganze in ein Fahrwasser geraten, das mitunter groteske Züge annimmt.

    1. Eigentlich jede bei der die Inhaltsstoffe stimmen. Bei Brühwurst besonders darauf achten, auch hier gibt es Sorten die mit sehr winigen Zutaten auskommen, hier auch bei einem Biometzger oder Biohersteller ruhig mal fragen. Bei geräucherten oder getrockneten Schinken und Fleischprodukten ebenfalls auf die Inhaltsstoffe achten. Ein guter Schinken braucht Rauch und Salz und eventuell Kräuter oder natürliche Gewürze. Einige Rphwurstsorten und Schinken enthalten Zucker. Diesen benötigen sie für den Reifeprozess, im fertigen Produkt ist er nicht mehr bzw nur noch in Spuren enthalten, ähnlich wie bei Kefir. Für Brühwurst gilt das nicht, ist hier Zucker deklariert lieber nicht kaufen. Das ist neben den offensichtlichen gesundheitlichen Gründen auch einfach eine Frage der Qualität: eine handwerklich gute Brühwurst benötigt keinen Zucker.

  3. Zyklusbeingt habe ich oft 1 -2 Tage im Monat Heißhunger auf Kartoffeln und Quark. Beides vertrage ich nicht, dann nicht und auch sonst nicht. Ich grübel schon die ganze Zeit, was da drin ist, das mir dann anscheinend fehlt. OK beim Quark tippe ich auf Calcium. Aber die Kartoffeln? Achso, die übrigens am liebsten mit viel Butter. Bei der Butter nehme ich an, ich brauche mehr Energie in dem Moment? Butter wäre ja auch kein Ding, die bekommt mir gut. Nur die Kombi mit den Kartoffeln ist halt ungut. Habt ihr eine Idee für mich? Danke, Angela.

    1. Mehrere Ideen sogar! Dass du Kartoffeln schlechter verträgst, könnte damit zu tun haben, dass sie nicht ausreichend resistente Stärke bilden konnte. Beim Aufspalten der in den Kartoffeln enthaltenen Stärkeketten entstehen Verdauungsgase, die sich unangenehm bemerkbar machen können. Resistente Stärken sind jedoch für die Verdauungsenzyme unzugänglich, so dass keine Gase entstehen können. Es gibt verschiedene Typen der resistenten Stärke. Bei der retrogradierten Stärke entstehen durch das Erhitzen und wieder abkühlen lassen entsteht eine kompakte Kristallstruktur, die nicht verdaut werden kann und somit auch keine Verdauungsbeschwerden auslösen kann. Eine Möglichkeit wäre also, diese Kombination in Form von gekochten, abgekühlten und gegebenenfalls neu erhitzten Kartoffeln zu essen. Wenn du Quark ansonsten gut verträgst, sollte es auch in Verbindung mit den Kartoffeln weniger Probleme geben.

      Deine Frage dreht sich aber auch um den möglichen Bedarf, der hinter diesem Bedürfnis stecken könnte. Calzium hattest du selbst bereits erwähnt, uns fiel zu den Kartoffeln neben den B-Vitaminen spontan Kalium ein. Dafür würde sprechen, dass es ausgerechnet diese Kombination sein muss. Eine erhöhte Kaliumzufuhr verhindert, dass zu viel Calzium ausgeschieden wird und so dem Calziumabbau der Knochen entgegengewirkt wird. Ebenso hält diese Kombination den Säure-Basen-Haushalt deines Körpers im Gleichgewicht.

      Mehr dazu findest du im Artikel „Top oder Flop – Seven Up and down“

      Bei der Butter habe ich eher die guten Fettsäuren im Verdacht, auf die dein Enterisches Nervensystem scharf ist. Als Energielieferant hat die Kartoffel hier eindeutig Vorsprung. Dein Organismus arbeitet immer effizient, bekommt er schnell verfügbare Kohlenhydrate, wird er nicht auf den beschwerlicheren Weg der Energiegewinnung aus Fettsäuren zurückgreifen.

      1. Danke Mia. Deine Antwort hilft mir sehr. Kalium – ja das kann gut sein. Und nun weiß ich auch, warum ich Bratkartoffeln – aus am Vortag gekochten Kartoffeln – besser vertrage, als zum Beispiel Ofenkartoffeln.

    1. Ob man beim Essen zum Außenseiter wird oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie man sich verhält. Wer selbstbewusst und selbstbestimmt entscheidet, was er essen möchte und was nicht und mit seiner Auswahl rundum zufrieden ist, wird dabei sicher nicht zum Außenseiter. Ob und in welchem Ausmaß die eigene Ernährung in Gesellschaft zum Thema gemacht und diskutiert wird, muss jeder selbst entscheiden.

      Wer das nicht möchte, kann stillschweigend dem eigenen Plan zu folgen und hat das Recht, sich entsprechende Nachfragen zu verbitten. Menschen, die bestimmte Lebensmittel einfach nicht mögen, müssen sich dafür auch nicht rechtfertigen. Wer aber selbstsicher genug ist, kann natürlich auch erklären, wie und warum er seine Ernährung umgestellt hat und dadurch den Informationsstand anderer erweitern.

    1. Appetit auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel hat immer einen Grund, den es herauszufinden gilt. Gerade während der Mens ist die Lust auf Schokolade schon sprichwörtlich. Das kann zum einen daran liegen, dass der Duft und Geschmack von Schokolade für viele von uns untrennbar mit Gemütlichkeit und Trost verbunden ist.

      Allerdings gibt es noch einen weiteren, viel profaneren Grund, wieso die Lust auf Schokolade gerade während der gewissen Tage besonders stark ist: Kakaobohnen enthalten sehr viel Magnesium, was krampflösend wirkt. Je höher der Kakaoanteil der Schokolade, desto stärker ist der schmerzlindernde Effekt.

      Wenn der Körper Schokihunger häufiger meldet, steckt wahrscheinlich entweder ein Magnesiummangel oder ein anderer Bedarf dahinter, denn Kakaobohnen stecken voller gesunder Stoffe. Sie bestehen unter anderem zur Hälfte aus gutem Fett, der Kakaobutter, sind Cholesterinsenker und enthalten Polyphenole.

      Je länger man bereits bevorzugt zu unverfälschten und naturbelassenen Nahrungsmitteln greift, desto mehr kann man sich wieder auf seinen Körper und die Bedürfnisse, die er signalisiert, verlassen. Hochwertige Schokolade ohne Sojalecithin und mit einem möglichst hohen Kakaoanteil ist also nicht etwa problematisch, sondern darf bewusst gegessen werden.

    1. Tatsächlich kann eine Ernährungsumstellung den Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Allerdings gibt es einfache Möglichkeiten, Krämpfe und den dahintersteckenden Mangel wieder in den Griff zu bekommen. Abhängig davon, wann die Krämpfe auftreten, können unterschiedliche Mineralstoffmängel dahinterstecken.

      Ein Krampf während der Belastung des Muskels kann auf einen Natriummangel hindeuten. Das kann durchaus passieren, wenn durch die Ernährungsumstellung Industrieprodukte, sowie Brot und andere Backwaren, die allesamt stark gesalzen sind, vermieden werden. Beim Kochen mit naturbelassenen Lebensmitteln wird dann oft zu sparsam gesalzen. Wer viel trainiert, hat zusätzlich einen höheren Salzbedarf, um den Verlust beim Schwitzen auszugleichen. Großzügig unraffiniertes Salz zum Kochen zu verwenden, hilft auf natürliche Weise, das Gleichgewicht der Elektrolyte wiederherzustellen.

      Kommen die Muskelkrämpfe jedoch in Ruhe, vornehmlich nachts, spricht das eher für einen Magnesiummangel. Dann sollte der Speiseplan nochmals überprüft und um magnesiumreiche Nahrungsmittel wie Fleisch und Nüsse ergänzt werden. Außerdem können Magnesium- und Kaliumpräparate dabeihelfen, die Krämpfe zu verhindern. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass Magnesium als Citrat oder Orotat vorliegt. Magnesiumoxid wird vom Körper schlechter aufgenommen.

      Langfristig ist es jedoch wünschenswert und möglich, die Nährstoffversorgung auch ohne diese Präparate über die Nahrung abzudecken.

    1. Nein, das Prinzip, immer nur die Hälfte der üblichen Portionen zu verzehren, ist nicht etwa der einzige Weg zu Gesundheit oder Abnehmen, sondern vielmehr eine verwinkelte Sackgasse.

      FdH führt sehr leicht zu einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Wichtig ist ausschließlich, was man konsumiert und nicht, wie viel. Außerdem kann der Verzicht und das ständige Hungergefühl zu psychischen Belastungen führen und Essstörungen hervorrufen. Weil der Stoffwechsel auf „Sparflamme“ und Notzeit eingestellt wird, ist diese Methode auch nicht nachhaltig, sondern garantiert den Jojo-Effekt. Sobald wieder Nahrung in „normaler“ Menge zugeführt wird, strebt der Körper danach, für künftige Hungerphasen große Reserven anzulegen.

      Alles, was nicht gesundheitsschädlich ist, darf gegessen werden, bis das Bedürfnis befriedigt ist und der Körper Sättigung meldet. Was aus gutem Grund aus der Nahrungsmittelauswahl gestrichen wurde, ist in jedem Maß ungesund und sollte völlig vermieden werden. Um abzunehmen und vor allem, um dauerhaft gesund zu sein, ist es besser, zu lernen, die Bedürfnisse und Signale des eigenen Körpers zu hören und umzusetzen statt sich auf eine vage “alles in Maßen”-Empfehlung zu verlassen. Wenn das gelingt, pendelt sich das Essverhalten von allein ein und alle Nahrungsmittel sind in genau dem Maß im Speiseplan vertreten, in dem der Körper sie braucht.

    1. Nein, der Körper braucht Aminosäuren aus Protein für diverse Prozesse, unter anderem als struktur- und Transportproteine, die unter anderem in der Niere vorbereitet werden.

      Eine gesunde Niere kann etwa zweihundertfünfzig Gramm Protein täglich problemlos verstoffwechseln. Diese Menge entspricht etwa dreißig Eiern, mehr als einem Kilogramm Fleisch oder Fisch, zwei Kilogramm Quark oder achthundert Gramm Käse. Mehr also, als wir gewöhnlich aufnehmen, ohne uns willentlich zu überessen.

      Kommt es dennoch tatsächlich zu einem Überangebot an Protein, dann stehen der Niere mehrere Wege zur Verfügung, um den Überschuss abzubauen. Protein zu reduzieren hat nur in den seltenen Fällen Sinn, in denen entsprechende Lebererkrankungen oder Aminosäurenstoffwechselstörungen diagnostiziert wurden.

    1. Nein, neueste Studien weisen darauf hin, dass gesättigte Fette die Arterien nicht verstopfen. Bei Untersuchungen an Herzinfarktpatienten stellte sich heraus, dass 50 Prozent der Probanden, die einen Herzinfarkt erleiden, einen hohen Cholesterinspiegel haben. Die andere Hälfte hat trotz niedrigem Cholesterinspiegel Atherosklerose und damit ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

      Jedes Lebewesen egal ob Pflanze oder Tier, besteht aus einer Kombination von gesättigten sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Der menschliche Körper verfügt über mehr als dreißig verschiedene Fettsäuren, die alle ihre spezifische Funktion ausüben. Um die Versorgung mit guten Fetten zu gewährleisten, ist Abwechslung wichtig.

      In eine gesunde Ernährung gehört doppelt so viel Fett wie Proteine, ein Drittel dieser Fette sollte unbedingt aus gesättigten Fetten stammen, um eine optimale Zellfunktion zu erfüllen. Gesättigte Fette sind für die Kalzium- und Magnesiumaufnahme unerlässlich, sie schützen die verschiedenen Omega-Fettsäuren, umhüllen und unterstützen alle Organe besonders das Herz, verstärken unsere Immunabwehr.

      Hier ist wie immer darauf zu achten, dass es sich um hochwertige, naturbelassene und gesunde Fettarten handelt.

    1. Aus medizinischer Sicht regelt der Körper das Gleichgewicht von Säuren und Basen über Niere und Lunge. Überschüssige Säuren werden über den Urin ausgeschieden oder über die Atemluft abgeatmet. Ausgeklügelte Puffersysteme halten den pH-Wert im Körper konstant, das ist auch nötig, denn der Stoffwechsel produziert ständig Säuren, auch ohne die Zufuhr von Nahrung. Und auch die basische oder saure Wirkung der aufgenommenen Nahrung wird durch dieses Puffersystem reguliert.

      Beim Menschen liegt ein gesunder pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45. Fällt der pH-Wert weiter ab, sprechen wir von Übersäuerung, eine Azidose liegt vor. Übersteigt der pH-Wert diesen Referenzbereich, sprechen wir von einer Alkalose oder Basenüberschuss. Beide Stoffwechselentgleisungen sind lebensbedrohliche Zustände, die nicht durch Ernährung auszulösen oder zu beheben sind, sondern immer medizinisch therapiert werden müssen.

      Gemessen werden kann der pH-Wert im Blut durch eine Blutgasanalyse. Eine erhöhte Säurenkonzentration im Urin sagt nichts über das Gleichgewicht von Säuren und Basen aus, es zeigt lediglich, dass das Puffer-System funktioniert und überschüssige Säuren ausgeschieden werden.

      Aus Angst vor Übersäuerung auf angebliche Säurebildner zu verzichten, führt jedoch in vielen Fällen zu einer Mangelernährung, die im Gegenteil zu einer proteinreichen Mahlzeit tatsächlich erhebliche negative Folgen hat.

    1. Nein, Fleisch ist auch in größeren Mengen nicht ungesund, wenn es sich um Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung und Fütterung handelt.

      Fleisch von Weidetieren ohne Zufütterung mit Getreide oder Mais ist insgesamt fettärmer als das Fleisch aus der Massentierhaltung, die enthaltenen Fettsäuren sind dafür hochwertiger. Außerdem ist Fleisch – vor allem rotes Fleisch der wichtigste Lieferant von Cobalamin, auch bekannt als Vitamin B12. Die Bioverfügbarkeit Nährstoffen aus Fleisch ist um ein vielfaches Höher als die von pflanzlicher Nahrung.

      Besondere Aufmerksamkeit ist verarbeiteten Fleisch zu widmen. Hier ist es nicht das Fleisch, dass zu gesundheitlichen Belastungen führt, sondern zweifelhafte Inhaltsstoffe wie Pökelsalz, Glutamat, Zucker, Konservierungsstoffe und künstliche Zusätze. Daher hier immer auf die Liste der Inhaltsstoffe achten. Hier gilt die Faustregel: Je kürzer die Zutatenliste, desto höher die Qualität.

    1. Xylit wird auch Xylitol und Birkenzucker genannt und ist ein Zuckeralkohol, der natürlicherweise in Pflanzen vorkommt und in der Industrie heute hauptsächlich aus Mais oder Holz, dann ist die Rede von “finnischem Xylit” oder “Birkenzucker”, gewonnen wird. Xylit wird als Zuckeraustauschstoff verwendet, weil es fast dieselbe Süßkraft wie Haushaltszucker hat. Gleichzeitig hat Xylit aber im Gegensatz zu Haushaltszucker einige studiengerüfte positive Eigenschaften. Es ist nicht blutzuckerreaktiv, wirkt kariostatisch und antikariogen und eignet sich deshalb sogar zur Zahnpflege. Allerdings ist beim Verzehr von Xylit anfangs Vorsicht geboten, denn es wirkt leicht abführend, solange der Körper sich noch nicht daran gewöhnt hat.

      Mit Xylit zu süßen ist also nicht gefährlich. Dennoch sollte es sparsam und selten eingesetzt werden, um den Körper für Süße zu resensibilisieren

    1. Viele Pflanzen können für Menschen gefährlich sein, je nach Dosierung und Verwendung. Einige dieser hochdosiert schädlichen Pflanzen- oder Pflanzenextrakten haben dennoch einen festen Platz in unserer Ernährung.

      Stevia rebaudiana, das bekannteste “exotische Kraut”, das zum Süßen verwendet wird, ist als Süßungsmittel so interessant, weil es kalorienfrei, nicht blutzuckerreaktiv, geschmacksverstärkend und hitzebeständig ist. In den meisten Studien wurden keinerlei toxische, karzinogene oder fertilitätsbeeinträchtigende Wirkungen beobachtet, allerdings fanden die Versuche durchgehend an Nagetieren statt. Weil die Studienlage noch nicht einheitlich und ausführlich genug ist, gibt es eine Verzehrempfehlung für Stevia, die bei maximal 4 mg/kg Körpergewicht liegt. Diese Menge ist aufgrund der extremen Süßkraft von Stevia jedoch kaum erreichbar.

      Stevia rebaudiana kommt aus Südamerika und wird dort von den Ureinwohnern unter anderem zur Herstellung und Süßung von Kräutertees verwendet. Frische Steviablätter schmecken nach Süßholz. Die Süßkraft von Steviablättern entsteht durch die darin enthaltene Mischung verschiedener Süßstoffe, Steviolglykoside genannt. Diese Steviolglykoside werden in der Nahrungsmittelindustrie aus den Blättern extrahiert und isoliert als Süßstoff mit einer 300-mal so starken Süßkraft wie Zucker weiterverwendet. Steviolglykosid ist in der EU seit 2011 zugelassen und verbirgt sich auch hinter dem Zusatzstoff E960. In dieser Konzentration ist Stevia allerdings in Haushaltsmengen nicht dosierbar und wird im Handel meist mit anderen Süßungsmitteln gestreckt. In Kombination mit anderen, gesundheitlich bedenklichen Süßungsmitteln oder Füllstoffen können Steviaprodukte also durchaus gefährlich sein.

      Empfehlenswert ist der Verzehr von Stevia, wenn diese einfach als Pflanze neben anderen Küchenkräutern steht und ihre Blätter als Würz- und Süßungsmittel mit Eigengeschmack benutzt werden. Obwohl die naturbelassenen Blätter im Gegensatz zum chemisch aufbereiteten Stevia-Extrakt in der EU nicht als Lebensmittelzusatz zugelassen sind, sind sie in dieser sparsamen Dosierung völlig ungefährlich.

    1. Wenn man sich biologisch ernähren möchte und nicht nur Quark und Eier als Eiweißquelle nutzen will ist der höhere Anteil an Fleisch und Fisch teurer als die üblichen Getreideposten, das stimmt. Auch sollten gerade bei tierischen Produkten möglichst wenig Kompromisse gemacht werden, denn Produkte aus Massentierhaltung sind aus gesundheitlichen wie ethischen Gründen zu vermeiden.

      Aber was bei Tierprodukten an Mehrkosten entsteht, kann beim restlichen Einkauf wieder aufgefangen werden: Bei Pflanzenkost kann darauf geachtet werden, regional und saisonal zu kaufen und die Auswahl an exotischen Produkten einzuschränken. Während grundsätzlich immer die bestmögliche Qualität gewählt werden sollte, ist das Ausweichen auf Discounterware bei einigen Gemüsesorten, vor allem Wurzelgemüse, verkraftbar.

      Vor allem aber: Wer statt Tiefkühlpizza, Saucenpäckchen, Chips, Softdrinks und Süßigkeiten nur noch naturbelassene Lebensmittel in seinen Einkaufswagen packt, der wird sich an der Kasse wundern, wieviel er allein durch das Weglassen von Fast Food und Fertigprodukten einsparen kann.

      Insgesamt ist dies aber ein Gebiet, auf dem die Spar-Mentalität möglichst wenig Macht haben sollte – humankompetente Ernährung ist ein langfristiges Investment in die eigene Gesundheit und unsere Umwelt!

    1. Aller Anfang ist schwer, aber es sind tatsächlich nur vier immergleiche Grundbausteine, – Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot – die bei den Hauptmahlzeiten ausgeklammert werden müssen. Das ist eigentlich gar nicht umständlich. Wer sich darauf einlässt, mal mit anderen Materialien zu bauen, wird sich sehr schnell zurechtfinden und viel abwechslungsreicher essen können, ohne groß überlegen zu müssen.

    1. Ja, wer unterwegs ungeplant etwas zu Essen braucht, kann sich immer noch spontan versorgen. Im Supermarkt kann man Käse, Schinken, Würstchen, eingelegtes und frisches Gemüse und Nüsse besorgen. Es bewährt sich, stets Besteck dabeizuhaben, denn dann steht auch Joghurt, Quark und Gemüse- und Fleischsalaten nichts mehr im Weg. Bei Geschäften mit warmen Theken und beim Metzger ist die Auswahl nahezu unbegrenzt – selbst Bratwurst und Leberkäse kann man einfach ohne Brötchen bestellen. Notfalls kann man sich so selbst beim Imbissstand oder in der Dönerbude versorgen. Durch den konstanten Blutzuckerspiegel bei Low Carb kommt es allerdings selten zu plötzlichen Hunger-Notfällen. Für den Regelfall ist es natürlich dennoch sinnvoll und günstiger, sich die Verpflegung für den Tag mitzunehmen.

    1. Nein, wer gesund ist, braucht keine Unterzuckerung zu fürchten. Bei einer humankompetenten Ernährung werden zwar wesentlich weniger Kohlenhydrate empfohlen, als bei einer konventionellen Ernährung, jedoch ist es kaum möglich, gar keine Kohlenhydrate zu essen. Sie sind in Gemüse und Milchprodukten und sogar Fleisch enthalten. Außerdem verfügt unser Organismus über einen klugen Schutzmechanismus: Weil die massive Unterzuckerung für den Körper lebensgefährlich wäre, verfügt er über einige Kontrollmechanismen, um eine Unterzuckerung zu verhindern.

      Unter anderem bewirkt der Gegenspieler des Insulins, das Hormon Glucagon, eine Mobilisierung der Zuckerreserven aus unseren Muskelzellen, um den Blutzucker wieder auf eine normale Höhe zu bringen. Zusätzlich informiert Glukagon auf dem Stoffwechselweg der Gluconeogenese die Leberzellen, aus Proteinen und den entsprechenden Fettsäuren Glucose zu bauen, um den Blutzuckerspiegel wieder zu stabilisieren

    1. Es ist richtig, dass Eier Cholesterin enthalten. Entgegen der landläufigen Meinung beeinflussen Nahrungscholesterine den eigenen Cholesterinspiegel jedoch nicht negativ.

      Dazu bringt das Hühnerei einen Cholesterinsenker gleich mit: Das enthaltene Lecithin verhindert die Aufnahme des Nahrungscholesterins in die Darmwand. Außerdem schützt es Leber und Darmschleimhaut, stärkt Nerven und verbessert die Merkfähigkeit und Konzentration. Das alles und eine Menge wertvoller Mikronährstoffe sind gute Gründe, an Eiern nicht zu sparen. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass es sich um Eier mit dem Stempel 0 oder 1 auf der Schale handelt, denn nur bei diesen ist die hohe Qualität gewährleistet.

      Bis zu 90% des Blutcholesterins werden übrigens in der Leber selbst produziert. Es handelt sich also nicht um einen Schadstoff, sondern um einen lebenswichtigen Baustoff. Es bildet die Zellwände mit, schützt und isoliert die Nervenzellen und ist unverzichtbar für die Bildung einiger Hormone. Außerdem trägt es zur Verdauung der Nahrung bei.

      Auch die Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Cholesterin ist irreführend, denn auch das sogenannte schlechte Cholesterin LDL hat eine wichtige Aufgabe im Organismus: Es transportiert Fettsäuren und Vitamine von der Leber zu ihrem Bestimmungsort und kehrt als HDL wieder zur Leber zurück.

      Bei der Bestimmung des Cholesterins im Blut wird jedoch neben LDL und HDL noch ein dritter Wert gemessen, die Triglyceride. Ideal ist es, wenn das Verhältnis zwischen Triglycerid und HDL höchstens 2:1 beträgt. Das heißt, der HDL-Wert sollte mindestens doppelt so hoch sein wie der Triglyceridwert. Letzterer steigt durch den Verzehr von Zucker, Stärke und anderen Kohlenhydraten. Werden diese vermieden, muss sich um die Cholesterinwerte nicht gesorgt werden.

    1. Nein, das stimmt glücklicherweise nicht, sondern ist ein Gerücht, das durch die zu weitgreifende Interpretation eines Mausversuchs in die Welt gesetzt wurde und sich in den Medien hartnäckig hält.

      In besagtem Versuch wurde bei Mäusen beobachtet, dass bestimmte Zellen im Hypothalamus mit verstärkter Autophagie, was stark vereinfacht als Selbstverdauung bezeichnet werden kann, auf eine lange Hungerzeit reagieren. Die partielle Autophagie löst dabei vermutlich starke Hungersignale aus, es handelt sich also um einen Schutzmechanismus des Körpers.

      Da bekannt ist, dass der Körper bei starker Beanspruchung ohne entsprechende Nährstoffzufuhr, in diesem Fall Protein, die nötige Energie ebenfalls aus dem Abbau der eigenen Muskelzellen bezieht, bietet sich hier auf den ersten Blick ein Vergleich mit der Autophagie im Hypothalamus an. Allerdings ist die Selbstverdauung ein ganz gewöhnlicher Zellvorgang, der keineswegs bedeutet, dass wir uns etwa von innen selbst verzehren und unser Gehirn irgendwann aufgegessen ist. Werden kaum Kohlenhydrate konsumiert, kann der Körper den kleinen Teil der für das Gehirn nötigen Glucose im Prozess der Gluconeogenese selbst herstellen, Autophagie ist demnach unabhängig von dem Anteil der Kohlenhydrate in der Ernährung.

      Abgesehen davon, dass der Versuch ausschließlich an Mäusen durchgeführt wurde, also für den menschlichen Organismus recht wenig Aussagekraft besitzt, basierte der Versuchsaufbau auch auf anhaltendem Fasten, nicht etwa auf kohlenhydratarmer Ernährung. Solange die Nährstoffversorgung wie bei der humankompetenten Ernährungsform, die hier empfohlen wird, sichergestellt ist, besteht keinesfalls irgendeine Gefahr von schädlicher Selbstverdauung.

    1. Nein, weder das Gehirn noch andere Organe benötigen Zucker, der Körper hat jedoch einen basalen Bedarf an körpereigener Glucose. Durch den Stoffwechselweg der Glycolyse wird die vorhandene Glucose im Organismus verstoffwechselt. Nehmen wir weniger Kohlenhydrate über die Nahrung zu uns, produzieren die Leberzellen selbst Glucose aus organischen Nicht-Kohlenhydratvorstufen wie Laktat, Pyruvat, Oxalacetat, Dihydroxyacetonphosphat und glukoplastischen Aminosäuren. Dieser Vorgang wird Gluconeogenese genannt. Bei einer weiteren Reduzierung der Kohlenhydrate kann ein zusätzlicher Stoffwechselweg genutzt werden, die Ketolyse. Zusätzlich zur Glucose werden bei der Ketolyse stattdessen Ketone im Organismus verstoffwechselt. Insbesondere für das Gehirn und der Herz- und Skelettmuskulatur werden unter diesen Gegebenheiten diese Ketone zur alternativen Energiequelle für den Stoffwechsel. Der Bedarf des Gehirns an Glucose reduziert sich so von ungefähr hundertvierzig Gramm auf gerademal vierzig Gramm, der Rest des Energiebedarfs wird vollständig aus Ketonen gedeckt.

    1. Nein, die Zutaten sind sogar ganz einfach aufzutreiben. Alle benötigten Lebensmittel lassen sich wie vorher auch im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt, im Fachgeschäft, im Bioladen oder Reformhaus besorgen. Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Nüsse gibt es dort überall. Die einzigen etwas exotischeren und dennoch empfehlenswerten Produkte sind natives Kokosöl, kurz VCO, und Xylit, doch selbst diese beiden sind inzwischen in den meisten Bioläden und Reformhäusern vertreten, oder -meistens etwas günstiger- über vertrauenswürdige Shops im Internet zu bekommen.

    1. Nein, Desserts sollten zwar nicht gewohnheitsmäßig den Abschluss einer jeden Mahlzeit bilden, aber sie sind auch nicht tabu. Aus vollfetten Milch- oder Kokosprodukten, Nüssen, Kakao oder dunkler Schokolade lassen sich viele von Natur aus kohlenhydratreduzierte Desserts herstellen.

      Das Ziel sollte aber sein, das eigene Appetits- und Geschmacksempfinden wieder zu sensibilisieren. Je weniger Süßes verzehrt wird, desto schneller und leichter gelingt das. Daher fallen auch die Desserts nicht so süß aus und sollten nicht jeden Tag auf dem Speisezettel stehen.

    1. Bei einer reinen kohlenhydratreduzierten Ernährung an sich müsste der Bäcker zwar nicht durchgehend und für immer tabu sein, aber als solche versteht sich die humankompetente Ernährung ausdrücklich nicht. Aus gesundheitlicher Sicht ist von allen Backwaren aus Getreide stark abzuraten und bei entsprechender Indikation sollte Gluten konsequent gänzlich vermieden werden. Zu den Auswirkungen von Gluten gibt es einen entsprechenden Eintrag im Nahrungsmittellexikon.

      Wenn überhaupt, sollte nur selbstgebackenes Brot aus fermentiertem Getreide, wie Sauerteigbrot, in Frage kommen. Durch die Fermentation wird die Verträglichkeit etwas verbessert. Zudem sollten möglichst ursprüngliche Getreidesorten gewählt werden, deren Glutengehalt nicht hochgezüchtet wurde.

    1. Ja, eine humankompetente Ernährung ist sogar ausgesprochen alltagstauglich. Innerhalb der Grundprinzipien kann man unbedarft und frei essen, was sich gerade anbietet oder worauf besondere Lust besteht. Ohne eine Limitierung bei Kalorien oder Fett und Eiweiß findet sich immer, egal ob zuhause oder unterwegs, etwas passendes.

    1. Aus medizinischer Sicht regelt der Körper das Gleichgewicht von Säuren und Basen über Niere und Lunge. Überschüssige Säuren werden über den Urin ausgeschieden oder über die Atemluft abgeatmet. Ausgeklügelte Puffersysteme halten den pH-Wert im Körper konstant, das ist auch nötig, denn der Stoffwechsel produziert ständig Säuren, auch ohne die Zufuhr von Nahrung. Und auch die basische oder saure Wirkung der aufgenommenen Nahrung wird durch dieses Puffersystem reguliert.

      Beim Menschen liegt ein gesunder pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45. Fällt der pH-Wert weiter ab, sprechen wir von Übersäuerung, eine Azidose liegt vor. Übersteigt der pH-Wert diesen Referenzbereich, sprechen wir von einer Alkalose oder Basenüberschuss. Beide Stoffwechselentgleisungen sind lebensbedrohliche Zustände, die nicht durch Ernährung auszulösen oder zu beheben sind, sondern immer medizinisch therapiert werden müssen.

      Gemessen werden kann der pH-Wert im Blut durch eine Blutgasanalyse. Eine erhöhte Säurenkonzentration im Urin sagt nichts über das Gleichgewicht von Säuren und Basen aus, es zeigt lediglich, dass das Puffer-System funktioniert und überschüssige Säuren ausgeschieden werden.

      Aus Angst vor Übersäuerung auf angebliche Säurebildner zu verzichten, führt jedoch in vielen Fällen zu einer Mangelernährung, die im Gegenteil zu einer proteinreichen Mahlzeit tatsächlich erhebliche negative Folgen hat.

    1. Aus gesundheitlichen Gründen ist von konventionellen Nudeln und Gebäck aus Getreide immer abzuraten, nicht vorrangig wegen der Kohlenhydrate, sondern wegen der kritischen Inhaltsstoffe von Getreide. Im Nahrungsmittellexikon finden sich hierzu mehr Informationen. Auf Brot muss trotzdem nicht verzichtet werden, in der Rezepte-Kategorie gibt es einige Rezepte für rundum gesunde Brote. Wer ab und zu Nudeln essen möchte, die sich von Getreidenudeln geschmacklich und visuell nicht unterscheiden, dem seien hochwertige glutenfreie Nudeln, zum Beispiel aus Reis- oder Kichererbsenmehl, angeraten. Bei einer offeneren Nudeldefinition eignen sich Shirataki-Nudeln aus Konjakmehl oder dünne in Butter geschwenkte Zucchinistreifen hervorragend.

    1. Laut den DGE-Empfehlungen,die übrigens aus dem Jahr 1956 stammen und seitdem trotz unzähliger neuer Studien kaum verändert wurden, sollte man etwa 60% Kohlenhydrate, 25% Fett und 15% Proteine zu sich nehmen. Wir empfehlen eine Aufteilung auf etwa 25% Kohlenhydrate, 35% Proteine und 40% Fett.

      Im direkten Vergleich wird klar: Es sind eigentlich die offiziellen Ernährungsempfehlungen der vergangenen Jahrzehnte, die tatsächlich sehr einseitig sind. Vor allem dank der Aufwertung von Fett, auf das der Körper im Gegensatz zu Kohlenhydraten durch die Nahrungsaufnahme angewiesen ist, wird die Nährstoffverteilung deutlich ausgewogener.

  4. Hätte das nicht eine katastrophale Auswirkung auf das Klima, die Umwelt und die Tierhaltung, würden sich alle Menschen auf diese Weise ernähren?

    1. Möglicherweise trifft das auf “lowcarb um jeden Preis” durchaus zu. Das ist jedoch bereits im Hinblick auf die eigene Gesundheit nicht zu empfehlen. Es fällt auf, dass wir weder industriell gefertigte Nahrung, Ersatzprodukte wie gluten- und sojahaltige Eiweißbrote und niemals tierische Produkte aus Massentierhaltung oder Getreidemast empfehlen.

      Dies hat nicht nur einen gesundheitlichen, sondern auch einen ökologischen Grund: Aktuell werden bereits weltweit so viele Lebensmittel weggeworfen, dass damit im Prinzip alle Menschen der Welt zwei Mal ernährt werden könnten. Deshalb beinhaltet gerade dieses Konzept der humankompetenten Ernährung einen achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde. Nahrung hat einen erheblich höheren gesundheitlichen Wert, wenn sie so natürlich wie möglich produziert und so wenig verarbeitet wie möglich wurde. Mit der Wahl unserer Nahrung nehmen wir so unmittelbar auf die Agrarwirtschaft und die Haltung der Tiere Einfluss.

      Ein Großteil der industriellen Ackerflächen werden zum Getreideanbau genutzt, außerdem für Zuckerrüben und Raps. Diese Art des industriellen Ackerbaus zur Produktion der zum Teil als menschliche Nahrung und zum Teil als Tierfutter genutzten Pflanzen, führt jetzt bereits zu Bodenerosion, Bodenversalzung und dem Versickern von Agrarchemikalien ins Grundwasser. Wer sich humankompetent ernährt, benötigt weder Getreide, noch Zuckerrüben oder Raps. Artgerecht gehaltene Weidetiere brauchen weder Futter aus Getreide oder Soja, ebenso keine Antibiotika und keine aufwändige und kostenintensive, energiefressende und verschwenderische Haltungsform.

      Weniger Felderwirtschaft bedeutet außerdem mehr Schutz für Klein- und Wildtiere. Allein bei der Zuckerrübenernte sterben jährlich Hunderttausende von Rehkitze, aber auch Wildkatzen und Bodenbrüter geraten in die scharfen Klingen der Mähdrescher. Monokulturen bieten zu wenig Lebensraum für Insekten, Vögel und kleine Wirbeltiere wie Hasen oder Mäuse. Allein im südlichen Emsland ist der Bestand der Wildwiesen zugunsten von Maisflächen um mehr als fünfzig Prozent zurückgegangen, was sich verheerend auf das gesamte Ökosystem und bereits spürbar negativ auf die Artenvielfalt auswirkt.

      Ein flächenmäßig geringerer Anbau von Getreide setzt hingegen viele Kapazität frei, in denen naturnah und ökologisch unbedenklich gewirtschaftet werden kann: Mit Permakultur und artgerechter Weidehaltung weg von industriellem Ackerbau und Massentierhaltung, hin zu Weidelandflächen, Kleingärten und Wildwiesen und damit ökologischen Schutzgebieten. Auch höhergelegene und unwegsame Grasflächen, die ansonsten nicht für den Anbau von Nahrung geeignet wären, können sinnvoll genutzt und Tiere gemischt gehalten werden. So könnten Ziegen, Kühe, Hühner und Schafe gemeinsame Weideflächen nutzen und somit das empfindliche Ökosystem weit weniger belasten als die heutigen Monokulturen.

      Vermutlich würden Lebensmittel dadurch nicht einmal wesentlich teurer, durch eine Hinwendung zu saisonalen und regionalen Produkten können sich die Preise sehr schnell wieder stabilisieren. Unbestreitbar würde Nahrung durch die höhere Qualität jedoch sehr viel wertvoller – aus gesundheitlicher wie auch aus ethischer Sicht.

      1. Ich war selber sehr lang Vegetarierin und da waren mir all diese Dinge gar nicht bewusst. Vieles wurde mir erst hier durch die La Vida Gruppe klar 🙁

    1. Glücklicherweise basiert „LowCarb“ und das damit verbundene Ernährungskonzept der humankompetenten Ernährung nicht auf Glauben, sondern ausschließlich auf der Auswertung wissenschaftlicher Studien. Mit unseren Medien haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, stets mit Belegen untermauern zu können, was wir empfehlen. So ist niemand darauf angewiesen, an die Wirksamkeit einer kohlenhydratreduzierten Ernährungsform zu glauben und jeder kann sich gemäß der Studienlage anhand von aussagekräftigen Belegen auf die Wirksamkeit verlassen.

  5. Wirkt sich eine kohlenhydratreduzierte Ernährung und tierisches Fett negativ auf Gicht oder Rheuma aus?

    1. Gicht als auch Rheuma sind Stoffwechselerkrankungen, welche mit starken Entzündungserscheinungen einhergehen. Studien belegen, dass eine getreidelastige Ernährung und dadurch eine hohe Zufuhr entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren zu einem starken Anstieg dieser Erkrankungen führt.

      Lange stand auch Fleisch als Verstärker entzündlicher Gelenkerkrankungen im Verdacht. Diese inzwischen widerlegte Hypothese beruht auf der beobachteten Tatsache, dass Fleisch die Bildung von Arachidonsäure begünstigt, eine Fettsäure, aus denen zum Teil entzündungsfördernde Gewebshormone, die “Prostaglandine” gebildet werden. Einige Prostaglandine – nämlich die Serie-2-Prostaglandine – sind tatsächlich entzündungsfördernd, weil das eine schützende Immunantwort auf Verletzungen ist, ein wichtiger Mechanismus zur Heilung geschädigter Gewebezellen.

      Jedoch wird beinahe jeder natürliche biochemische Effekt durch eine andere, ebenso natürliche Reaktion wieder ausgeglichen. So auch hier: Weitere Prostaglandine – die Serie-1-Prostaglandine aus Dihomogammalinolensäure, einer dreifach ungesättigten Fettsäure und Serie-3-Prostaglandine aus Eicosapentaensäure aus der Klasse der Omega-3-Fettsäuren sind die natürlichen Gegenspieler der Serie-2-Prostaglandine und wirken deshalb entzündungshemmend.

      Die Menge an Arachidonsäure macht zum Beispiel im Rindfleisch weniger als ein halbes Prozent der Gesamtfettmenge aus. Der Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die ihrerseits ebenfalls entzündungshemmend wirken und an der Bildung von Serie-1-Prostaglandinen und Serie-3-Prostaglandinen beteiligt sind, ist jedoch wesentlich höher.

      Die Arachidonsäureproduktion wird jedoch durch einen erhöhten Insulinspiegel angeregt, was zu einer Überproduktion führen kann, die vom natürlichen Regulierungssystem nicht abgefangen werden kann. Deshalb ist es gerade bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Rheuma, Arthritis oder rheumatischer Arthrose wichtig, den Insulinspiegel gleichbleibend niedrig zu halten, was durch eine Reduzierung der Kohlenhydrate einfach erreicht werden kann.

    1. Nein, das Prinzip, von allem ein bisschen zu essen, ist nicht sinnvoll. Wichtig ist ausschließlich, was man konsumiert und nicht, wie viel. Alles, was nicht gesundheitsschädlich ist, darf nicht nur in Maßen, sondern bei Bedarf auch in Massen gegessen werden, bis der Körper Sättigung meldet. Was aus gutem Grund aus der Nahrungsmittelauswahl gestrichen wurde, ist in jedem Maß ungesund und sollte völlig vermieden werden. Um abzunehmen und vor allem, um dauerhaft gesund zu sein, ist es besser, zu lernen, die Bedürfnisse und Signale des eigenen Körpers zu hören und umzusetzen, statt sich auf eine vage “alles in Maßen”-Empfehlung zu verlassen. Wenn das gelingt, pendelt sich das Essverhalten von allein ein und alle Nahrungsmittel sind in genau dem Maß im Speiseplan vertreten, in dem der Körper sie braucht.

    1. In den meisten Restaurants ist es möglich, Gerichte auszuwählen oder zusammenzustellen, die auf Fleisch oder Fisch und Gemüse basieren. Eine doppelte Portion Gemüse oder Salat statt den üblichen Beilagen-Pommes ist meistens auch kein Problem für die Küche.

      Besonders in asiatischen Restaurants gibt es oft ein Buffet, an dem man seine Speisen nach Lust und Laune selbst zusammenstellen kann. Die Wahl eines solchen Restaurants ist logischerweise die einfachste Möglichkeit, essen gehen zu können, ohne Ernährungskompromisse eingehen zu müssen.

      Wichtiger, als ein kohlenhydratarmes Gericht zu finden, ist allerdings, im Restaurant nicht die übrigen Prinzipien gesunder und artgerechter Ernährung über Bord zu werfen. Fertigsaucen, Gluten und Glutamat lauern gerade in den günstigeren Restaurants leider oft in sämtlichen Speisen. Wer darauf empfindlich reagiert, muss bei der Auswahl des Lokals besonders selektiv sein. Auch hier empfiehlt es sich, auf naturbelassenes Fleisch und Gemüse, zum Beispiel mit Kräuterbutter statt Sauce, zurückzugreifen.

    1. Es ist richtig, dass tierische Fette Cholesterin enthalten. Entgegen der landläufigen Meinung beeinflussen Nahrungscholesterine den eigenen Cholesterinspiegel jedoch nicht negativ.

      Dazu bringen hochwertige Fette von Tieren aus Weidehaltung viele wertvolle Inhaltsstoffe mit. Zum einen die konjugierte Linolsäure, die hilft, Körperfett abzubauen und eine gesunde Muskulatur aufzubauen. Mindestens fünfzig Prozent unserer Zellmembranen bestehen aus gesättigten Fettsäuren. Auch für die Bildung der Knochenstruktur sind gesättigte Fettsäuren notwendig. Im Gegensatz zu einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken sie nicht entzündungsfördernd durch das ausgewogenere Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren. Vor allem das Herz braucht ganz bestimmte gesättigte Fettsäuren zu seinem Schutz. Bei der Auswahl von Nahrungsfett spielt wie immer die Qualität und Herkunft eine erhebliche Rolle. Schmalz, Butter und Speck von Weidetieren, natives Kokosöl und unraffinierte Kakaobutter sind wertvolle gesättigte Fette. Gehärtete Fette und Fett von Tieren aus Getreidefütterung und Mastbetrieben ist zu vermeiden.

      Bis zu 90% des Blutcholesterins werden übrigens in der Leber selbst produziert. Es handelt sich also nicht um einen Schadstoff, sondern um einen lebenswichtigen Baustoff. Es bildet die Zellwände mit, schützt und isoliert die Nervenzellen und ist unverzichtbar für die Bildung einiger Hormone. Außerdem trägt es zur Verdauung der Nahrung bei.

      Auch die Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Cholesterin ist irreführend, denn auch das sogenannte schlechte Cholesterin LDL hat eine wichtige Aufgabe im Organismus: Es transportiert Fettsäuren und Vitamine von der Leber zu ihrem Bestimmungsort und kehrt als HDL wieder zur Leber zurück. Beide Cholesterinarten haben also eine wichtige Aufgabe.

      Bei der Bestimmung des Cholesterin im Blut wird jedoch neben LDL und HDL noch ein dritter Wert gemessen, die Triglyceride. Ideal ist es, wenn das Verhältnis zwischen Triglycerid und HDL höchstens 2:1 beträgt. Das heißt, der HDL-Wert sollte mindestens doppelt so hoch sein wie der Triglyceridwert. Letzerer steigt durch den Verzehr von Zucker, Stärke und anderen Kohlenhydraten. Werden diese vermieden, muss sich um die Cholesterinwerte nicht gesorgt werden.

    1. Wenn wenig Kohlenhydrate gegessen werden, bezieht der Körper die nötige Energie aus Fett. Fett ist ein wesentlich besserer Energielieferant als das aus verzehrten Kohlenhydraten hergestellte Glykogen, das meist nur für bis zu zwei Stunden ausreicht. Fett liefert im Vergleich zu Glykogen pro Molekül ein Vielfaches an ATP, der universellen Form unmittelbar verfügbarer Energie in jeder Zelle. Im Rahmen des Fettstoffwechsels steht körpereigenes Fett als Energielieferant in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Dieser Stoffwechselvorgang ist jedoch etwas komplizierter, weshalb die Energie nicht so schnell wie im Glukosestoffwechsel bereitgestellt werden kann. Allerdings werden auch bei extrem kohlenhydratarmer Ernährung oft noch genügend Kohlenhydrate aufgenommen, so dass die Glykogenspeicher meist gut gefüllt sind.Darüber hinaus ist der Körper in der Lage, im Rahmen der Gluconeogenese auch ohne Kohlenhydrate Glucose aus anderen Baustoffen zu synthetisieren. Eine weitere wichtige Energiequelle sind Ketonkörper. Diese versorgen ebenfalls Gehirn und Muskulatur mit Energie. Der Herzmuskel zieht seine Energie bevorzugt aus Ketonkörpern. Wenn nicht genügend Glukose im Körper zur Verfügung steht, werden vermehrt Ketonkörper gebildet, um den Energiebedarf zu decken.

    1. Nein, das stimmt tatsächlich nicht. Neueste Studien weisen darauf hin, dass gesättigte Fette die Arterien nicht verstopfen. Bei Untersuchungen an Herzinfarktpatienten stellte sich heraus, dass 50 Prozent der Probanden, die einen Herzinfarkt erleiden, einen hohen Cholesterinspiegel haben. Die andere Hälfte hat trotz niedrigem Cholesterinspiegel Atherosklerose und damit ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

      Jedes Lebewesen, egal ob Pflanze oder Tier, besteht aus einer Kombination von gesättigten sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Der menschliche Körper verfügt über mehr als dreißig verschiedene Fettsäuren, die alle ihre spezifische Funktion erfüllen. Um die Versorgung mit guten Fetten zu gewährleisten, ist Abwechslung wichtig. In eine gesunde Ernährung gehört doppelt so viel Fett wie Protein, ein Drittel dieser Fette sollte unbedingt aus gesättigten Fetten stammen, um eine optimale Zellfunktion zu erfüllen. Gesättigte Fette sind für die Kalzium- und Magnesiumaufnahme unerlässlich; sie schützen die verschiedenen Omega-Fettsäuren, umhüllen und unterstützen alle Organe besonders das Herz und verstärken unsere Immunabwehr.

      Dazu bringen hochwertige Fette von Tieren aus Weidehaltung viele wertvolle Inhaltsstoffe mit. Zum einen die konjugierte Linolsäure, die hilft, Körperfett abzubauen und eine gesunde Muskulatur aufzubauen. Mindestens fünfzig Prozent unserer Zellmembranen bestehen aus gesättigten Fettsäuren. Auch für die Bildung der Knochenstruktur sind gesättigte Fettsäuren notwendig. Im Gegensatz zu einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken sie nicht entzündungsfördernd durch das ausgewogenere Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren. Vor allem das Herz braucht ganz bestimmte gesättigte Fettsäuren zu seinem Schutz. Bei der Auswahl von Nahrungsfett spielt wie immer die Qualität und Herkunft eine erhebliche Rolle. Hier ist wie immer darauf zu achten, dass es sich um hochwertige, naturbelassene und gesunde Fettarten handelt: Schmalz, Butter und Speck von Weidetieren, natives Kokosöl und unraffinierte Kakaobutter sind wertvolle gesättigte Fette. Gehärtete Fette und Fett von Tieren aus Getreidefütterung und Mastbetrieben sind zu vermeiden.

    1. Nein, Kilo-Kalorien ist eine reine Wärme-Maßeinheit, die außerhalb der Ernährungslehre und in der Wissenschaft schon seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet wird. Sie ist genauso veraltet wie einige der offiziellen Ernährungsempfehlungen und hat keinerlei Aussagekraft darüber, wie der Nährwert eines Nahrungsmittels für uns gestaltet ist.

      Wichtig ist ausschließlich, was man konsumiert und nicht, wie viel. Außerdem kann der Verzicht und das ständige Hungergefühl beim Kaloriensparen zu psychischen Belastungen führen und Essstörungen hervorrufen. Weil der Stoffwechsel dabei auf „Sparflamme“ und Notzeit eingestellt wird, ist diese Methode auch nicht nachhaltig. Sobald wieder Nahrung ohne Kalorienbegrenzung zugeführt wird, strebt der Körper danach, für künftige Hungerphasen Reserven anzulegen.

      Alles, was nicht gesundheitsschädlich ist, darf gegessen werden, bis das Bedürfnis befriedigt ist und der Körper Sättigung meldet. Was aus gutem Grund aus der Nahrungsmittelauswahl gestrichen wurde, ist in jedem Maß ungesund und sollte völlig vermieden werden. Um abzunehmen und vor allem, um dauerhaft gesund zu sein, ist es besser, zu lernen, die Bedürfnisse und Signale des eigenen Körpers zu hören und umzusetzen statt sich auf vage Spar-Empfehlungen zu verlassen. Wenn das gelingt, pendelt sich das Essverhalten von allein ein und alle Nahrungsmittel sind in genau dem Maß im Speiseplan vertreten, in dem der Körper sie braucht.

      1. Oh je. Das ist aber wirklich total schwer, das einfach so aus dem Gedächtnis zu streichen. Ich weiß nicht, ob ich das kann… Aber danke für die Erklärung, das macht schon Sinn!

Kommentare sind geschlossen.